Manchmal wird die Gewissensfreiheit als Forderung nach religiöser Neutralität oder Indifferenz von Staat und Gesellschaft behandelt. Gewisse ideologische Interpretationen der Religionsfreiheit bestehen darauf, alle Glaubensbekenntnisse als relativ oder ‚gleichermaßen wahr " anzuerkennen. Für die Kirche ist das unannehmbar. Sie respektiert die Wahlfreiheit, ist jedoch dazu berufen, die von ihr gehütete Wahrheit zu bezeugen und Verirrungen aufzudecken (1 Tim 3,15).     Die Gesellschaft hat das Recht, Inhalt und Umfang der Wechselbeziehungen des Staates mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften frei zu bestimmen, je nach deren zahlenmäßiger Stärke, der Verankerung in der Tradition des Landes oder der Region, dem Beitrag zu Geschichte und Kultur und deren staatsbürgerlicher Position. Dabei muß die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz unabhängig von ihrer Haltung zur Religion gewährleistet sein. Das Prinzip der Gewissensfreiheit ist kein Hindernis für partnerschaftliche Beziehungen zwischen Kirche und Staat in sozialen Fragen, Wohltätigkeit, Bildung und anderen gesellschaftlich bedeutsamen Aktivitäten.     Man darf nicht unter Berufung auf die Gewissensfreiheit das Wesen dieses Prinzips verkehren und das Leben und die Überzeugungen des Menschen einer totalen Kontrolle unterwerfen, die persönliche, familiäre und gesellschaftliche Sittlichkeit zerstören, religiöse Gefühle verletzen, Anschläge auf Heiligtümer verüben und der geistig-kulturellen Eigenständigkeit eines Volkes Schaden zufügen.     IV.4. Die Freiheit des Wortes. Die Freiheit des Ausdrucks von Gedanken und Gefühlen, die die Möglichkeit der Verbreitung von Informationen impliziert, ist eine natürliche Fortsetzung der freien Wahl der Weltanschauung. Das Wort ist das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen mit Gott und untereinander. Der Inhalt der Kommunikation hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlergehen des Menschen und die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Gesellschaft. Der Mensch trägt eine besondere Verantwortung für seine Worte. Denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen, und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden , heißt es in der Heiligen Schrift (Mt 12,37). Öffentliche Auftritte und Erklärungen dürfen nicht der Verbreitung der Sünde Vorschub leisten und in der Gesellschaft weder Zwietracht noch Unordnung säen. Das Wort soll das Gute aufbauen und stützen. Besonders gefährlich ist es, religiöse und nationale Gefühle zu verletzten, Informationen über das Leben verschiedener religiöser Gemeinschaften, Völker, sozialer Gruppen und Personen zu entstellen. Die Verantwortung für das Wort wächst in der modernen Welt, die eine stürmische Entwicklung in der Technologie der Datenspeicherung und -verbreitung erlebt, um ein Vielfaches.

http://bogoslov.ru/article/410686

Der Name “Russland” hat später Peter der Große eingeführt. Ich war dort und natürlich gab es keine Feindschaft und Probleme, und wir behandelten einander gut. - Können Sie bitte erklären, worin die Einzigartigkeit des Höhlenklosters und der Höhlen besteht- die Dinge, die man jetzt dort versucht, wegzunehmen? - Stellen Sie sich vor, dass jemand jetzt kommt, bei uns das Patriarchat von Pec wegzunehmen- das wäre das Gleiche. Hier im Patriarchat von Pec gibt es die Gebeinen unserer Heiligen, hier gibt es das historische jahrhundertealte Amt unserer Kirche. Und jetzt kommt jemand und sagt: “Das hat nichts mit euch zu tun. Ihr existiert nicht.” Das Höhlenkloster ist ein großes Kloster, das das historische Amt der Kiewer Metropoliten ist, der weit bekannte Ort der heiligen Tat, des Gebets, des Fastens, des tugendsamen Lebens. Dort wurde eine besondere Tat verbreitet, die sogar in der ganzen Orthodoxen Kirche selten ist- das sogenannte Einsiedlertum. Die Mönche- Einsiedler leben isoliert in ihren Zellen auf dem Territorium des Klosters und führen das Leben in Fasten und Gebet. Viele von ihnen hat Gott damit berühmt gemacht, dass ihre Körper in Verwesung nicht übergehen. In den Höhlen des Klosters war einmal die Delegation unserer Kirche mit dem selig entschlafenen Patriarchen Paulus, an der ich selbst teilgenommen habe. Wir waren jünger und nicht alle gingen bis zum Ende, aber der Patriarch ist durch diese Katakomben von Anfang bis zum Ende gegangen, und vor jedem Heiligenschrein mit den Gebeinen der Heiligen des Asketen des Höhlenklosters hat er den Fußfall getan. Dort gibt es Hunderte unverwesliche Körper. Das sind natürlich die bewegenden Ereignisse und Erfahrungen. Sie gehen durch diese Kellergänge nur mit der Kerze in den Händen; hin und wieder sehen Sie ein kleines Licht von den Lämpchen, die dort brennen, wo es die Gebeine der Heiligen gibt. Und Sie bewundern dieses wirkliche Wunder. Natürlich gibt es kein Wunder für die Leute, die nicht glauben, aber für die Leute, die glauben, ist das Wunder alles und das, was uns gewöhnlich scheint.

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Es wurde bereits viel davon geschrieben, dass der Alltag eines modernen Priesters eine Abfolge von Demütigungen ist. Man braucht sich also nicht erst groß daran zu gewöhnen, bespuckt und beleidigt zu werden. Ein Priester darf heutzutage verhöhnt, niedergeschlagen, beleidigt, belogen und bestohlen werden und noch vieles mehr; das gilt nicht als besondere Sünde, eher als eine Art Glaubensbekenntnis – zum Kampf gegen das religiöse Dunkelmännertum. Allerdings hatten wir uns quasi darauf vorbereitet, bevor wir die Priesterweihe empfingen. Aber persönliche Schmähungen sind die eine Sache; dagegen ist uns längst eine Elefantenhaut gewachsen, damit man uns sowohl auf die rechte als auch auf die linke Wange schlagen kann! Eine andere Sache ist aber die Schändung eines Heiligtums. Denn ein Priester (aber auch jeder andere gute Christ) ist angehalten, das Heilige zu schützen und  es „nicht den Hunden zu geben“. Und das Heilige ist auch wertvoller als das Leben – denn es gaben Menschen ihr Leben für das Heilige und tun dies immer noch. Angefangen beispielsweise, beim Märtyrer Timotheus, der als Lektor gewesen für seine Weigerung, die heiligen christlichen Bücher herauszugeben, ermordet wurde, bis zu den Neomärtyrern Russlands, die sich auf den Rotarmisten entgegenstellten, als diese in den Altarraum einbrachen. Diese schritten über die Leiche hinweg und kreuzigten das ärgerliche Hindernis an den Königspforten (vor einigen Jahren wurde in Mordwinien   der unverwesliche Leib eines solchen Gekreuzigten gefunden, von dem weder Vor- noch Nachname bekannt ist). Oder zum Beispiel der Erzbischof, der mit seiner Brust eine Monstranz schützte, mit der sich ein Kommissar amüsierte …  In der Alten Kirche versteckten die Christen ihre Heiligtümer in den Katakomben und vergossen auf deren Schwellen ihr Blut, indem sie Gott verteidigten. All das können Außenstehende nicht verstehen. „Was ist denn das schon – ein bemaltes Stück Eisen… Wie kann man denn dafür sein Leben geben?“ Da stoßen zwei Welten aufeinander, die sich prinzipiell und qualitativ unterscheiden. Und es findet keine Kommunikation statt, denn das Gespräch wird in verschiedenen Sprachen geführt. Aber auch die säkulare Welt hat ihre Werte. Nun denn – versuchen wir es zu erklären, indem wir zu Analogien greifen.

http://bogoslov.ru/article/2491702

Von Paissij Velitschkowski ausgehend verbreitet sich die Tradition des Starzentums in  der gesamten slawischen Welt, insbesondere in Russland. Es begann damit, dass einige seiner Schüler nach Russland geschickt wurden: zwei in den Norden, in das Kloster von Valaam, das damals neu belebt wurde, andere nach Zentralrussland, in das Gebiet von Kaluga. Überallhin brachten sie das gleiche Prinzip: ein geistlicher Lehrer, der gereift war an eigener Erfahrung und Kenntnissen, die er aus der Lektüre und der Beschäftigung mit spirituellen Unterweisungen anderer, alter Asketen und geistiger Lehrer gewonnen hatte, und selbst die monastische Schule des Gehorsams, des Gebets und des Ringens mit sich selbst durchlaufen hatte. Um ihn herum einige Schüler, die viel Zeit mit der Lektüre, der Übersetzung und der Kommentierung asketischer Schriften verbrachten. In Russland gingen diese zwei Zweige des Starzentums zwei unterschiedliche Wege, sie gediehen auf zwei verschieden Böden und so entwickelten sich eine Tradition im Norden und eine in Zentralrussland. Im Norden entfaltete sich das Starzentum anders als in Optina: Einige Starzen folgten aufeinander und ihre Methode der geistlichen Unterweisung bestand darin, ihren geistlichen Zöglingen die grundlegenden Prinzipien eines spirituellen Lebens aufzuzeigen und ihr inneres Leben zu lenken. Sie überließen es jedoch der eigenen schöpferischen Phantasie des Schülers dafür eine äußere Form zu finden. In Optina war das Starzentum anders. Außer der inneren geistlichen Formung legte der Starez auch sehr viel Wert auf das äußerliche Verhalten, das Einhalten der Gebetsregel und auf alle Details des Lebens seiner geistlichen Zöglinge. Wenn wir uns einmal das Starzentum von Optina näher betrachten, dann können wir hier einige neue Züge erkennen. Einsersets blieb die Tradition des Paisij Velitschkowskijs lebendig: Die Lektüre der Heiligen Schrift und anderer geistlicher und asketischer Schriftsteller wurde fortgesetzt, auch das Leben in Askese wurde weitergeführt. Ebenso folgte ein Starez einem anderen und wählte selbst seinen Nachfolger, den er auf diesen Dienst besonders vorbereitete. Neben persönlicher Heiligkeit und besonderer Gaben gehörte hierzu noch eine ganze Schule, ja, eine ganze Wissenschaft vom Geistlichen Leben, was es am Anfang so noch nicht gegeben hatte.

http://bogoslov.ru/article/2982413

Сначала богослужение у протестантов совершалось довольно часто и имело больше литургического характера. Влияние римско-католической церкви на протестантский народ было еще сильно: он свыкся с временами и характером ее богослужения. Отсюда, по свидетельству Толюкка (Das Kirchl. Leben. Seite. 126), в немецком протестантском богослужении сначала был в большом употреблении латинский язык, и до конца XVI столетия у протестантов ежедневно отправлялось утреннее и вечернее богослужение, а по воскресеньям, средам и пятницам – даже три раза в день см. Ibidem, s. 118). Сам Лютер должен был уступить силе обычая; кроме воскресного дня, признал другие праздничные дни, как-то: праздники Господские: Рождество Христово, Обрезание, Богоявление, Пасху и некоторые другие праздники богородичные, напр. Благовещение, Сретение (католики относят этот праздник к богородичным), и посещение Пречистою Девою Праведной Елисаветы; праздники в честь Святых Апостолов и некоторых святых и Ангелов напр. Иоанна Крестителя, архангела Михаила, св. Лаврентия и др. Кроме этого, ежемесячно назначались особые дни покаяния (Thol. а. о. О. 119, Auch Wiggers, Kirchl. Statistik. 1842. В. I, s. 112). Затем, в первое десятилетие реформации у протестантов каждое воскресенье совершалась евхаристии. В состав богослужения входили многие псалмы, молитвы и песни, частью заимствованные из римско-католической церкви (напр. Тебе Бога хвалим), частью составленные самими протестантами и даже самим Лютером (Thol. а. а. О. s. 127 – 128). Но так как у протестантов, по самому принципу реформами, слишком мало дано было значение общественному богослужению, то оно, с течением времени стало совершаться все реже и реже, и самое число времен для богослужение стало, мало-помалу, сокращаться (Wiggers, Kirch. Statistik, s. 115, Thl. das Kirchl. Leben, – 8127 – 8), а равно и содержание протестантского богослужения, и без того не богатое, начало еще более оскудевать, в нем осталось только самое малое число молитвенных возгласов, несколько песней, чтение апостола, Евангелие и – проповедь (Wiggers, а. а. О. s. 116). Богослужение же реформатов – а еще более квакеров, дарбистов и друг. сектантов протестантов почти вовсе не имеет литургического характера. (См. Herzog, В. VIII, Liturgie s. 436.)      .

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Нам же удалось дать делу совсем иной оборот: люди в этот день грешат более, чем когда-либо; вместо того, чтоб служить Богу, слушая Его слово, они неумеренно едят и пьянствуют, любодействуют и ссорятся и т. п. И в то время, когда лютеранское общество предавалось одной бесплодной вере в мертвую букву протестантских символических книг, забыв, что в христианстве вера должна проникать собою все существо человека, – в то время не лучше было и само лютеранское духовенство. Во Франкфурте, в церковном архиве, хранятся ревизионные доклады (Visitationsberichte) и представление сеньора сената (за 1668 – 86 гг.), в которых находится много интересных сведений, характеризующих нравственное состояние тогдашнего протестантского духовенства. Сведение эти самым тщательным образом собраны Толюкком 18 в его сочинении «Das kirchliche Leben des XVIII Jahrhunderts». Между означенными документами есть одно представление, написанное рукою Шпенера, в котором последний говорит, что обозреваемые им приходы совершенно распущены, благодаря невнимательности духовенства к своему пастырскому долгу. Во многих приходах пасторы не знают своих прихожан даже по имени (Herzog, R. Enzykl. В. II, s. 647). Городское духовенство заведовало воспитанием детей только из-за чинов (Tholuck, Das kirchl. Leben. s. 149). Пасторы, особенно высшие по сану, считали даже низким для своего (пасторского) достоинства заниматься преподаванием детям катехизиса, и поручали это дело учителям приходских школ, которыми обыкновенно были дьячки. Многие из пасторов даже раз в год не посещали этих школ (Ibid). Знание грамоты в простом народе становилось все реже и реже. Чрез это усиливалось в народе непонимание предметов веры и суеверие. Напр. народ смотрел на исповедные деньги, как на выкуп от грехов (Herzog, R. Enzykl. Artik. «Speller», s. 627). Или: по словам Толюкка, однажды в Гамбурге кошка, забежавши в церковь , привела всех, молившихся там, в смятение, потому что ее приняли за сатану в плотском виде (Das kirchliche Leben, s. 125).

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Das Leben der Heiligen Olga, derer wir heute gedenken, ist für uns einerseits Anklage, andererseits  aber auch Inspiration. Olga war eine Christin, bereits zwei Generationen bevor Russland sich im Ganzen zum Christentum bekannt hat. Sie war eine Christin, ganz allein zwischen den Bewohnern des Palastes ihres Mannes, der das Christentum als eine Religion der Schwachen verachtete. Er verhöhnte es uns machte sich zusammen mit seinen Kumpanen über die Fürstin Olga und ihren Glauben lustig. Und sie stand allein, ohne zu zweifeln. Sie fürchtete sich nicht, sich zu dem zu bekennen, wer sie war. Sie verkündete ihren Glauben an den Einen Gott, den Herrn über die  Herrscher und den König über die Könige, Den Erlöser der Welt. Was können wir von ihr lernen! Auch wir leben in einer Welt, die uns belächelt und die so dahinlebt, als ob die christlichen Werte keine Bedeutung mehr hätten. Einer wirklichen Gefahr sind wir dabei aber nicht ausgesetzt, wie zum Beispiel in anderen Ländern, wo es gefährlich ist, sich zum Christentum zu bekennen. Vor nicht gar zu langer Zeit hätte es auch in Russland für jemanden, der offen zugibt, Christ zu sein, übel enden können. Er hätte sich Schwierigkeiten bereitet und  Probleme geschafft, nicht nur für sich selbst, sondern auch für seine Familie und seine Freunde. Doch ungeachtet dessen standen viele Menschen tapfer zu ihrem Glauben. Und so bekannten sich nach dem Beispiel der Heiligen Olga gerade viele Frauen mutig zu ihrem Christsein und hielten durch ihren Heldenmut und ihre Bereitschaft, Leid auf sich zu nehmen, ja sogar ihr Leben hinzugeben für das Christentum und für Gott, die Kirche in Russland am Leben. Wir alle sollten deshalb sehr genau über unsere eigene Feigheit und unsere Ängste nachdenken und uns die Frage stellen, warum wir so feige sind? Weil wir ganz im Allgemeinen ängstlich sind und uns die Angst tief in Fleisch und Blut übergegangen ist? Oder aber weil wir bisher noch nichts begriffen haben oder vergessen, wer unser Herr Jesus Christus für uns ist? Weil wir Ihm nur irgendwo ganz am Rande Raum in unserem Leben geben, nicht aber in seiner Mitte und nicht in unserem Herzen? Weil Er nicht wirklich Herr und Gott für uns ist, weder in unseren Herzen noch in unserem Denken, geschweige denn in unserem Leben als Ganzes? Wir sollten uns fragen, was Er für bedeutet, wenn wir uns so davor fürchten, wegen Ihm von anderen verhöhnt zu werden! Warum fühlen wir uns von irgendwelchen Bemerkungen so getroffen oder erschrecken, wenn man uns mit Verachtung entgegentritt? In der Tat passiert uns ja nichts wirklich Gefährliches in dieser Welt, in der wir hier leben!

http://bogoslov.ru/article/2701516

     Die von Gott empfangene Würde wird durch das in jedem Menschen vorhandene sittliche Prinzip bestätigt, das in der Stimme des Gewissens erkannt wird. Der heilige Apostel Paulus schreibt dazu in seinem Brief an die Römer: Die Forderung des Gesetzes ist ihnen ins Herz geschrieben; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich (Röm 2,15). So bringen die der menschlichen Natur eigenen sittlichen Normen wie auch die sittlichen Normen in der göttlichen Offenbarung Gottes Plan mit dem Menschen und dessen Vorherbestimmung an den Tag. Sie sind wegweisend für ein gutes Leben, das der gottgegebenen menschlichen Natur würdig ist. Das höchste Vorbild eines solchen Lebens hat der Herr Jesus Christus der Welt offenbart.      I.4. Unwürdig für den Menschen ist ein Leben in Sünde, denn es zerstört den Menschen selbst und fügt auch anderen Menschen und der Umwelt Schaden zu. Die Sünde stellt die Hierarchie der Beziehungen in der menschlichen Natur auf den Kopf. Der Geist herrscht nicht über den Körper, sondern er ordnet sich in der Sünde dem Fleisch unter; der heilige Johannes Chrysostomus kommentiert: „Wir haben die Ordnung verkehrt, und das Böse ist so stark geworden, daß wir die Seele zwingen, dem Verlangen des Fleisches nachzugeben " (Homelie 12 zum Buch Genesis). Ein Leben nach dem Gesetz des Fleisches ist den göttlichen Geboten entgegengesetzt und entspricht nicht dem sittlichen Prinzip, das Gott in die menschliche Natur gelegt hat. In den Beziehungen zu anderen Menschen verhält sich der Mensch unter dem Einfluß der Sünde als Egoist, der seine Bedürfnisse auf Kosten der Nächsten befriedigt. Ein solches Leben ist gefährlich für den einzelnen, die Gesellschaft und die umgebende Natur, denn es stört die Harmonie des Daseins, endet in seelischen und körperlichen Leiden und Krankheiten, macht verletzlich angesichts der Folgen der Zerstörung des Lebensraumes. Ein sittlich unwürdiges Leben zerstört die von Gott verliehene Würde auf der ontologischen Ebene nicht, verdunkelt sie jedoch so sehr, daß sie kaum zu erkennen ist. Gerade deshalb braucht es eine große Willensanstrengung, um die natürliche Würde eines Schwer­verbrechers oder Tyrannen zu erkennen oder gar anzuer­kennen.

http://bogoslov.ru/article/410686

Doch wissen diejenigen, die so sprechen, nicht ganz, was dies bedeutet. Unter anderem bedeutet es, falls der säkulare Staat morgen entschiede, aus tiefgründigen säkularen Motiven, dass beispielsweise alle, die sich als homosexuell erwiesen haben (hier sei an das Schicksal von Ernst Röhm erinnert), ihr Leben verwirkt hätten, würden Sie nichts dagegen sagen können. Sie würden nicht einmal behaupten können, dass dies Unrecht wäre, denn der säkulare Staat als oberstes Maß der Gerechtigkeit könnte den Standpunkt vertreten, es sei sehr gerecht, und über ihm gebe es keinen obersten Richter. Noch drastischer zeigt sich die Verwerfung des Natürlichen Gesetzes in den (aus weltanschaulich gleicher Richtung stammenden) Bestrebungen, Abtreibungen weitgehend zuzulassen, welche die bereits offene Propaganda der Infantizide (d.h. Tötung von bereits geborenen Babies) einschließt. Denn das Gesetz, das im Herzen jedes Menschen eingeschrieben ist, besagt, dass es falsch ist, einem unschuldigen Menschenwesen, das offenkundig weder Verbrecher noch Angreifer ist, das Leben zu nehmen. Für moderne Liberale wird die Frage, ob ungeborenen (für einige auch bereits geborene) Kindern das Leben genommen werden darf, durch ihre Prinzipien entschieden. Wenn aber es bei ihnen möglich ist, warum denn nicht bei Ihnen? In einem Staat, welcher über absolute Macht verfügt, auch, das Natürliche Gesetz abzuschaffen, wenn diese oder jene einflussreiche Lobby es unbequem findet, werden nicht einfach in eine Welt geraten, in der gegen Sie ein Verbrechen begangen werden, sondern in eine Welt, in der sogar alles Mögliche mit Ihnen gemacht werden dürfte – ohne dass dies ein Verbrechen wäre, da der Staat so entscheiden hätte. Wie jemand zuspitzend anmerkte, wurden alle, die für die Unterstützung von Abtreibungen auftreten, selbst erfolgreich geboren. Auch sind die Verfechter der Infantizide dem Babyalter erfolgreich entwachsen. Doch steht uns allen das Altern bevor, und hier lohnt es sich, ein weiteres Motto auf der Fahne des Liberalismus zu berücksichtigen, nämlich das sogenannte „Recht auf Euthanasie“. „Das Recht auf den würdigen Tod“ könnte sehr schnell in eine „Sterbepflicht“ übergehen, wobei womöglich nicht nur in Andeutungen, sondern im Klartext gesprochen würde. In der schönen neuen Welt der homosexuellen Ehen und postnatalen Abtreibungen könnten Sie gebeten werden, Ihr Recht auf einen würdigen Tod wahrzunehmen und dadurch Ihre Wohnung freizumachen. 

http://bogoslov.ru/article/3398218

Ihr solltet aber wenigstens über diese Worte nachdenken, euer Verhalten mit dem Wort Gottes vergleichen und den bewundernswerten Worten des Heilands „ denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,30) vertrauen. Es mag sein, dass es schwer fällt, dies in relativ jungem Alter (zwanzig, fünfundzwanzig, dreißig, vierzig Jahre) zu verstehen; aber wenn der Mensch älter wird, beginnt er viel mehr zu verstehen. Denn sobald die Pforten der Ewigkeit sich vor uns öffnen, werden wir alles verstehen. Dann werden all diese Worte überzeugend und verständlich werden; aber nur im Hier und Jetzt wird uns Zeit gegeben, damit wir in der Ewigkeit den Herrn treffen. Ich denke, dass die Fähigkeit, sich zu freuen und Gott zu danken, sehr wichtig ist. Das Christentum als Religion ist weder freudlos noch trauernd. Es ist kein System von Tabus, das die Menschen beklemmen und ihr Leben beeinträchtigen würde. Das Christentum spendet eine riesige Energie, es befreit den menschlichen Geist wirklich, hebt den Menschen über der augenblicklichen Zeitumstände empor und eröffnet uns eine grandiose Perspektive. Sie ist nur dann zu sehen, wenn wir für die Bestimmung des eigenen Lebens und des Lebens anderer Menschen das Göttliche Kriterium einsetzen. Dieser Zustand der Freude und der Dankbarkeit an Gott entspringt dem Vertrauen in Gott. Nicht umsonst bedeutet das wichtigste Mysterium der Kirche, die Eucharistie, in der Übersetzung Danksagung , Wir versammeln uns alle zusammen als Kirche, um Gott zu danken, denn das Wort „Danke“ ist das angemessenste aller Wörter, die der Mensch an Gott richten kann. Alles andere – unsere Bitten und sogar unsere Tränen – ist sekundär. Denn der Weg, den Gott uns durch das Leben weist, ist durch seinen Wunsch bestimmt, uns so sehr wie möglich zu helfen, das ewige Leben zu erhalten. Es gibt viele Gründe, warum die Kirche so große Hoffnungen in die jungen Menschen legt. Ich werde jetzt etwas Unerwartetes sagen. Vor fünf oder vor zehn Jahren hätte ich es nicht gesagt, und erst recht nicht vor zwanzig Jahren.

http://bogoslov.ru/article/4362987

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