Eva spricht von einem Baum „der in der Mitte des Gartens ist " (das ist aber der Baum des Lebens). Zudem ist ihr nicht klar genug, dass es ein Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösenist, was eigentlich Furcht einflößen müsste. Sie handelt und redet, ohne Adam zu Rate zu ziehen. Sie zitiert das Gebot Gottes falsch – nicht eindeutig, sondern zwiespältig hinsichtlich des Essens sowie des Berührens. Auch der von Gott eindeutig formulierte Tod gerät hier in das Konditional der Befürchtung, sie könnten sonst vielleicht sterben (nicht charakteristisch für Gottes Rede). Aus dieser Begierde heraus gerät die Frau in Verzückung. Genesis 3 beschreibt mithin den Dialog zwischen Eva und dem Verleumder; die Fehler, oder Verfehlungen - μαρτα, die Eva macht, sind aber ganz offensichtlich das Ergebnis des gescheiterten mystagogischen - priesterlichen – Dienstes Adams. Wir Priester haben alle die Erfahrung, wie Verblendung oder Verzückung gerade bei Jugendlichen zu geistiger Verwirrung, ja zur Krankheit führt. Das geschieht, wenn Jugendliche die natürliche Scheu oder „Furcht“ verlieren, gewisse Gedanken anzunehmen – dann werden sie ein gefundenes Fressen für den diabolos. Erst Jesus Christus, der zweite Adam, führt Seine Apostel endlich zum Ur-Auftrag Gottes an Adam zurück: „Lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe“ (Mt. 28, 20). Gott bereitete unsere Ur-Eltern in ihrer Ur-Heimat auf eine neue Erfahrung vor. Zur Ausrichtung darauf gehörte die Bewahrung des Herzens nach Innen, im Hinblick auf denbesagten Baum, und der Schutz des Gartens Eden nach Außen. Das hebräische „gan“ ( =Einfriedung, Garten) bezeichnet ja, ebenso wie das persische „pardes“ (=Einzäunung, von daher „Paradies“), ein durch Abgrenzung geschütztes Stück Land .Der Garten unterscheidet sich grundsätzlich von seiner feindlichen Umgebung des tohu-wabohu, der Finsternis über der Tiefe. Gottes Auftrag an Adam ist, die ihm anvertraute Einfriedung zu bewachen . Tragisch ist das Eindringen Satans vermittels der Schlange in die Einfriedung, in diesen Ort der Ruhe verglichen mit der „außerhalb“ herrschenden Unordnung. Diesen Garten ist Adam berufen zu bebauen und zu bewahren, im weitesten Sinne Ordnung zu schaffen. Nach der Lehre des hl. Maximus Confessor war der Mensch berufen, die innere Ordnung des Paradieses auf die gesamte Welt auszuweiten . Adam sollte – wachsam und ordnend tätig – Mitstreiter im Heere Gottes werden: „ So wurden der Himmel und die Erde vollendet samt ihrem ganzen Heer.“ (Gen. 2,1).

http://bogoslov.ru/article/3558344

als Handeln, in dem Recht und Ordnung, nicht Rechtlosigkeit und Unordnung geschaffen werden.» Komplementär muss sich Kirche immer wieder selbst fragen, ob ihr Handeln dem Auftrag und Ziel der von Gott gestifteten Kirche in der Welt entspricht. Reformatorische Theologie plädiert für eine doppelte Bescheidenheit, sowohl die des Staates, wie die der gesellschaftlichen Institution Kirche. Dass der freiheitliche säkulare Staat - gemäss dem bekannten und im ISO-Text zitierten Böckenförde-Theorem - von Voraussetzungen lebt, die er selbst nicht garantieren kann, hat Barth bereits 1946 aus christlicher Sicht in der Verhältnisbestimmung von der « Gleichnis fähigkeit» der Kirche und der « Gleichnis bedürftigkeit des politischen Wesens» vorweggenommen. Aber aus der Tatsache, dass sich der säkulare Rechtsstaat nicht auf eine normative Selbstgenügsamkeit zurückziehen kann, folgt nicht, dass er der normativen Komplettierung durch die Kirche oder einer christlichen Moral bedürfe. Das ist keine Kritik am öffentlichen Eintreten für bestimmte moralische Überzeugungen und ethische Prinzipien, aber an einem falschen Ort bzw. falschen Ansprüche, die damit verbunden werden. Menschenrechte treten nicht an die Stelle öffentlich ausgehandelter Orientierungsmassstäbe von Gesellschaft. Aber ebenso wenig können die moralischen Überzeugungen der Bürgerinnen und Bürger umgekehrt die Menschenrechte ersetzen. Die Argumentation der ROK-Menschenrechtserklärung übergeht diese Unterscheidung genauso, wie der ISO-Text. Beide unterlaufen die Ebenendifferenz zwischen der Begründungspluralität von Menschenrechten und der Universalität ihrer Geltung. Dieses Differenzierungsdefizit hat auch ein theologisches Pendant. Der ISO-Einwand, dass die rechtfertigungstheologisch zugespitzte Rede von der Gottebenbildlichkeit des Menschen in der GEKE-Antwort entweder in einen Exklusivismus oder moralischen Anarchismus münde, ruht auf der undeutlichen oder fehlenden Unterscheidung zwischen geschöpflicher Würde, christologisch-rechtfertigungstheologischer Bestimmung des Menschen und ethischer Lebensführung.

http://bogoslov.ru/article/478831

    Manchmal wird die Gewissensfreiheit als Forderung nach religiöser Neutralität oder Indifferenz von Staat und Gesellschaft behandelt. Gewisse ideologische Interpretationen der Religionsfreiheit bestehen darauf, alle Glaubensbekenntnisse als relativ oder ‚gleichermaßen wahr " anzuerkennen. Für die Kirche ist das unannehmbar. Sie respektiert die Wahlfreiheit, ist jedoch dazu berufen, die von ihr gehütete Wahrheit zu bezeugen und Verirrungen aufzudecken (1 Tim 3,15).     Die Gesellschaft hat das Recht, Inhalt und Umfang der Wechselbeziehungen des Staates mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften frei zu bestimmen, je nach deren zahlenmäßiger Stärke, der Verankerung in der Tradition des Landes oder der Region, dem Beitrag zu Geschichte und Kultur und deren staatsbürgerlicher Position. Dabei muß die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz unabhängig von ihrer Haltung zur Religion gewährleistet sein. Das Prinzip der Gewissensfreiheit ist kein Hindernis für partnerschaftliche Beziehungen zwischen Kirche und Staat in sozialen Fragen, Wohltätigkeit, Bildung und anderen gesellschaftlich bedeutsamen Aktivitäten.     Man darf nicht unter Berufung auf die Gewissensfreiheit das Wesen dieses Prinzips verkehren und das Leben und die Überzeugungen des Menschen einer totalen Kontrolle unterwerfen, die persönliche, familiäre und gesellschaftliche Sittlichkeit zerstören, religiöse Gefühle verletzen, Anschläge auf Heiligtümer verüben und der geistig-kulturellen Eigenständigkeit eines Volkes Schaden zufügen.     IV.4. Die Freiheit des Wortes. Die Freiheit des Ausdrucks von Gedanken und Gefühlen, die die Möglichkeit der Verbreitung von Informationen impliziert, ist eine natürliche Fortsetzung der freien Wahl der Weltanschauung. Das Wort ist das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen mit Gott und untereinander. Der Inhalt der Kommunikation hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlergehen des Menschen und die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Gesellschaft. Der Mensch trägt eine besondere Verantwortung für seine Worte. Denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen, und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden , heißt es in der Heiligen Schrift (Mt 12,37). Öffentliche Auftritte und Erklärungen dürfen nicht der Verbreitung der Sünde Vorschub leisten und in der Gesellschaft weder Zwietracht noch Unordnung säen. Das Wort soll das Gute aufbauen und stützen. Besonders gefährlich ist es, religiöse und nationale Gefühle zu verletzten, Informationen über das Leben verschiedener religiöser Gemeinschaften, Völker, sozialer Gruppen und Personen zu entstellen. Die Verantwortung für das Wort wächst in der modernen Welt, die eine stürmische Entwicklung in der Technologie der Datenspeicherung und -verbreitung erlebt, um ein Vielfaches.

http://bogoslov.ru/article/410686

В соответствии с учением Ницше «человек будущего» (сверхчеловек) не только свободен от любых моральных представлений о добре и З., но также иначе, чем обычные люди, относится к природному З., к-рое настигает его случайно и внезапно, однако не является вслед. этого чем-то неприятным для него. Понимавший себя и мир морально и религиозно обычный человек, к-рого Ницше называл «примитивным», нуждался в особой интерпретации такого З., воспринимая его как кажущееся З., приводящее в итоге к торжеству добра, или как воспитательное наказание, и оправдывая Бога, Который не может творить З. Напротив, возвышаемый Ницше «человек высокой культуры», наделенный особым «пессимизмом сильного», больше не нуждается «в оправдании зла (des Übels), он как раз с отвращением отвергает оправдание; он наслаждается чистым (pur) и грубым (cru) злом, он находит бессмысленное зло (sinnlose Übel) наиболее интересным» (Werke. 1970. Abt. 8. Bd. 2. S. 133). Такие представления о З. тесным образом связаны с атеистическими и богоборческими идеями позднего Ницше: освобожденный от морали человек, по словам Ницше, «восхищается беспорядочностью мира (Welt-Unordnung) без Бога, миром случая, в котором к самой его сути принадлежит страшное, двусмысленное и соблазнительное» (Ibidem). Доведенная до своих предельных следствий концепция персоналистической морали Ницше в 30-40-х гг. XX в. была взята на вооружение идеологами немецкого национал-социализма (фашизма) , став оправданием для безудержной агрессии и уничтожения миллионов невинных людей. Т. о., последовательно проведенная Ницше релятивизация добра и З. обернулась триумфом З., насилия и жестокости, продемонстрировав тем самым свой глубоко бесчеловечный и опасный для людей и общества характер. З. как психологическое, биологическое и общественно-политическое явление В отличие от Ницше, упразднявшего традиц. представления о З. и ответственности за него, но сохранявшего идею человеческой воли как начала, творящего добро и З., общей неявной тенденцией мн. авторов было устранять З. из области разумной человеческой свободы и постулировать различные неличностные истоки З. (психофизические, биологические, общественные и т. д.).

http://pravenc.ru/text/199913.html

κοσμοστειρα, die die Welt rettet, Weltretterin: θεοτκος AnBoll 100 (1982) 349. id. MR III 565; VI 416. EustrTheot 4,16; 80,234 (Jo.Maur.). Philes I 18, 28,1; II 233,3. σταρωσις PapOdai 491. κιβωτς EustMin 223,91.– L, Tgl. κοσμοστηρ, Retter der Well: -ρες κα θεοι μαθητα το Κυρου ArsenTest 949Α. κοσμοσωτριος die Welt rettend: NBasOr 46,20. ProdGed XI 37. ArchEkHist 34. EustMin 126,54. Sotiriou, Icônes du Sinai 128.– L, Tgl, Kr, StudLex 193, Dem. κοσμοτερπς die Welt erfreuend: SymMetHym 137,126. DaphCor 14,2 (Sup.). AttalPon 411. Philes II 217, 204,12, PhilesMa 44,12. κοσμτης, Anmut: AASS Oct XI 473C (V. Chrysanthi et Dariae), Mäßigung, Anständigkeit: ψυχς GazSen 1 (β) ms. Weltlichkeit: PRK 238,4 (a.1355/6?).– κοσμιτης LS, L. κοσμοτριπθητος von der Welt sehr geliebt: PoetOtr G 1,7. κοσμτροπος weltlich gesinnt: BalsamEpigr 186 XΙX 21.–L. κοσμουργτης, Weltschöpfer: NPB X 2, 190. Coxe, Cat. Bodl. I 368 (Mac. Chrysoceph.). κοσμοφγος die Welt auffressend: βδλλα τς πληστας Philes I 254,51. κοσμοφας die Welt erleuchtend: - σλα GregAntKam 603. κοσμοφανς der Well leuchtend (erscheinend): ThStudBa 47,24. ThStudPG 772D. PsChrys I 5,114. AHG VII 305,73. MR 1157. TR 91. EustManas 300,354. κοσμοφεγγφωτος die Welt mit Licht erhellend: HagNik I 328,20 app. κοσμφθογγος weltweit tönend: κ. σλπιγξ τοτου γλττα PselMB V 350. κοσμοφθρος die Welt vernichtend: Simoc VIII 15,7. Philes II 288,30,10 app.–LS, L, TLG. κοσμοφιλς von der Welt geliebt: μλαγμα Philes I 254 n.5: Germ.II, cod. Coisl. 278,17r. κοσμφιλος die Welt, das Weltliche liebend: WengAss 214,9=F. Manns, Le récit de la dormition de Marie, Jerusalem 1989,f.l82r,7.– (Кг X Somav). κοσμοφλτατος von der Welt sehr geliebt: Γαβριλ MSyncArch 1572A. κοσμοφορω die Welt tragen: LXX 4 Mac. 15,31. Schmuck tragen: VTheodStyl 763A с. 14. κοσμοφρος die Welt tragend: Philes II 288,30,10. γκυρα AnHier I 436,16.– (LS), L. κοσμοφρονω weltlich denken: AASS Nov IV 239E (V. Thomaïdis). κοσμφρων weltlich gesinnt: Isaias 200. Antioch., PG 89.1740C.1781A. AntPetron 221,1. Achmet 8,11; 124,27.– L.

http://azbyka.ru/otechnik/Spravochniki/l...

Trübsinn ist Schlummern sehr ähnlich. Man lässt alles laufen, wie es so geht. Man flüchtet sich lieber eine Traumwelt, in eine virtuelle Welt, in die Illusionen. Der Schlummer wartet nicht auf die Nacht. Man schließt die Augen und könnte denken, es ist Nacht und Zeit zum Schlafen. Und ist es nicht merkwürdig, dass gerade dann, wenn uns die Kraft nicht ausreicht, etwas zu tun, wir uns voller Stolz in eine Welt der Macht und des Erfolges träumen? Wenn wir aber beschäftigt sind mit einer Sache, die unsere gesamte Aufmerksamkeit erfordert, dann ist das erste, was wir uns erträumen, die Sache auch zu leiten, dann erwacht in uns der Hunger nach Macht, dann treibt uns der Stolz. Neben unserer Verzagtheit steht unsere Feigheit, stehen Schlaffheit und ein Leben in Illusionen. Und in diesen Illusionen träumen wir von Macht, von Stärke und die damit verbundene Grausamkeit und Grobheit. Geschwätzigkeit. Es geht nicht darum, dass wir viel reden. Natürlich ist auch das damit gemeint. Doch es geht vielmehr um die Nichtigkeit unserer Worte. Unsere Worte tragen keine Früchte. Diese Fruchtlosigkeit wurzelt in  Verzagtheit, Trübsinn und Träumerei, die zu Machthunger führt. Und so reden wir, wenn es eigentlich nicht sein sollte und leben in unserer Phantasie, statt in der realen Welt. Dies ist sehr wichtig, denn die Welt Gottes ist die Welt der Wirklichkeit. Die Welt des Satans ist die Welt der Illusionen, die virtuelle Welt. Die Welt Gottes ist ganz real und in ihr bestehen all die Schwierigkeiten und die Grausamkeiten der realen Welt. Der Satan schlägt uns eine Welt vor, in der nichts wirklich ist, obwohl alles möglich erscheint. Wir fühlen uns dann stark. Unser Stolz ist befriedigt. Wir können uns innerlich rühmen. Wir können uns anders denken, als wir in Wirklichkeit sind. Wir sind wichtig und mutig, obwohl wir noch nichts getan haben. Wir schlafen und die wirkliche Welt gehört denen, die wach sind. So geht es in den ersten Worten des Gebets um das Allerwichtigste. Wenn ich Gott als meinen Herrn und Gebieter anerkenne, wenn ich mich bemühe, in der Wirklichkeit zu leben, wenn ich darum ringe, die dämonische Welt der Phantasie und Virtualität von mir zu stoßen, wenn ich mit allen Kräften versuche, wirklich zu leben, um dem Tod zu entkommen – denn Leben und Wirklichkeit gehen Hand in Hand, so wie der Tod zusammen mit der Illusion – dann sollte ich begreifen lernen, was konkret und ganz real diese Worte bedeuten: Sie beschrieben nicht nur einen Zustand in der Seele, sie sind vielmehr ein Programm zum Handeln, denn jedes dieser Worte sollte für uns eine Herausforderung darstellen, eine Losung, eine Devise, die uns dazu zwingt, auf bestimmte Weise zu agieren.

http://bogoslov.ru/article/2468462

Als ästhetisches Problem stellten die christlichen Denker die Fragen nach dem Schönen und nach dem Bild. Die Idee der Schöpfung der Welt durch Gott aus dem Nichts zwang die frühen Christen, das Schöne in bezug auf die Welt und den Menschen neu zu durchdenken. Da für die Christen die Welt das Werk eines göttlichen Künstlers war und der Mensch ihnen als Gipfel der Schöpfung erschien, galt ihnen im Gegensatz zu den Platonikern und orientalischen Denkern das natürliche Schöne der sichtbaren Welt und vor allem die natürliche Schönheit des Menschen als höchster ästhetischer Wert des Seins. Diesen stellten die Apologeten jedem beliebigen " künstlerischen " Schönen gegenüber, wie es im " heidnischen " Rom kultiviert wurde, so insbesondere der dekorativ-angewandten und der darstellenden Kunst. Höher als jedes sichtbare schöne bewerteten die Kirchenväter das moralisch-geistige Schöne. Dieses war ihrer Meinung nach besonders charakteristisch für Christus und die Märtyrer, die ihr Leben für den christlichen Glauben ließen. In den Tugenden sahen sie den höchsten Ausdruck menschlicher Schönheit. In diesem Zusammenhang kommt dem Verständnis des Häßlichen eine besondere Funktion zu. Im vorliegenden Werk wird gezeigt, daß das Häßliche auftritt als besondere Kategorie, die dem Schönen nicht entgegengesetzt wurde, aber eine gewichtige Zeichenfunktion besaß und in einer Reihe mit solchen Kategorien wie der des Symbols oder des Zeichens stand. Weiter wendet sich der Autor dem Problem des Bildes in der frühchristlichen Ästhetik zu. Da die Welt und alle Schöpfung der menschlichen Hände von den Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte als ein System von Rätseln, Symbolen und Bildern verstanden wurde, die jeweils eine gewisse geistige Realität ausdrücken, erarbeiteten sie eine interessante Theorie des bildhaft-symbolischen Ausdrucks. In der Eikonologie der Apologeten werden drei Gruppen von Bildern unterschieden: mimetische (nachahmende, gegenständlich-plastische), symbolisch-allegorische und zeichnenhafte, die sich voneinander unterscheiden durch den Charakter, durch ihre Beziehung zum widergespiegelten Objekt und durch den Grad der Ähnlichkeit. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, daß nicht alle Apologeten überzeugt waren, daß Bilder geistige Inhalte ausdrücken können. So haben denn bestimmte Vertreter der frühen Patristik eine geistige Grundlage für die bilderfeindlichen Bewegungen im Mittelalter gelegt.

http://pravbiblioteka.ru/reader/?bid=780...

    Die „Trennung " von Kirche und Staat besagt gerade nicht, dass die Mächte dieser Welt „nicht zu retten " und heilsgeschichtlich irrelevant sind. Die Kirche bezeugt für den Staat, dass diese Welt der Rettung bedarf, aber auch der Rettung fähig ist, capax Dei . Die Verheißung der Christen ist nicht das individuelle Seelenheil, sondern die Teilhabe an der Herrschaft Christi über das All im neuen Jerusalem. Das politische Projekt der Menschheit findet dort sein Ende, aber zugleich seine Vollendung. Von Anfang an hat sich die christliche Glaubensgemeinschaft als Verheißungsträgerin für die Menschheit verstanden. Die Zweischwerter-Lehre Papst Gelasius " I. mit ihrer Unterscheidung zwischen kirchlicher auctoritas und weltlicher potestas wie auch die symphonia zwischen kirchlicher und weltlicher Macht in Byzanz gehen davon aus, dass die politische Gewalt im Heilsplan Gottes ihren eigenständigen Platz hat. Der Titel „Stellvertreter Christi " war im Westen bis zu Petrus Damiani 2 7 ebenso wie im Osten dem Kaiser vorbehalten, denn Christus gebührt alle Macht „im Himmel und auf Erden " (Mt 28,18). Die russische orthodoxe Kirche erinnert mit ihren jüngsten Stellungnahmen an den inspirierenden Reichtum einer größeren gemeinsamen christlichen Tradition.     Auf dieser Grundlage hat die orthodoxe Tradition keine Berührungsängste gegenüber der säkularen Welt: „Ich bin überzeugt, dass viele religiöse Traditionen der Welt heute nicht in Zweifel ziehen, dass die Sprache der Menschenrechte eine weltliche Sprache bleiben soll. Zumindest die orthodoxe Tradition stellt das nicht in Frage. Jedoch hat die religiöse Weltanschauung wie jede andere durchaus ein Recht, auf das Korpus der Menschenrechte und deren Umsetzung einzuwirken " , schreibt Patriarch Kyrill. 2 8 Er ist überzeugt, dass „die Idee der Menschenrechte kein trennendes, sondern ein verbindendes Prinzip " für „den weiteren Dialog zwischen Kirche und säkularer Gesellschaft " darstellt. 2 9 Es geht dem Dokument des Moskauer Patriarchats nicht um einen „exklusiven theologischen Begründungsanspruch " (4) der Menschenrechte, sondern darum, dass diese Rechte ihrer eigenen Definition nach unbedingt einer Begründung bedürfen, die der Setzungshoheit des Staats voraus liegt und entzogen bleibt. Die sakramentale Sicht der Kirche in orthodoxer und katholischer Perspektive und die Feier der Sakramente ermöglichen es den Christen, Spuren sakramentaler Vermittlung gelingenden Lebens im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben zu entdecken und mitzugestalten.

http://bogoslov.ru/article/419609

Ich komme jetzt zur zweiten globalen Herausforderung der gesamten christlichen Welt – zur Herausforderung des Radikalismus auf religiösem Boden, im Besonderen des radikalen Islamismus. Ich verwende diesen Begriff im klaren Bewusstsein, dass der Islamismus keineswegs ident ist mit dem Islam, sondern ihm in vielem widerspricht. Der Islam ist eine Weltreligion, die zur Koexistenz mit anderen religiösen Traditionen fähig ist, was zum Beispiel die jahrhundertelange Erfahrung der Koexistenz von Christen und Muslimen in Russland belegt. Aber der radikale Islamismus, der auch Wahhabismus oder Salafismus genannt wird, ist eine Strömung innerhalb der islamischen Welt, die sich die Errichtung eines weltweiten islamischen Kalifats zum Ziel gesetzt hat und in der es keinen Platz für Christen gibt. Ich werde jetzt nicht die Gründe des Entstehens und des zielstrebigen Wachstums dieses Phänomens erörtern. Ich will nur darüber sprechen, dass in den letzten Jahren die Christenverfolgungen ein kolossales Ausmaß angenommen haben. Laut Angaben der Menschrechtsorganisationen stirbt alle fünf Minuten ein Christ für den Glauben und jedes Jahr erleiden mehr als 100 (einhundert) Tausend Christen einen gewaltsamen Tod! Entsprechend den veröffentlichten Daten werden heute in der Welt nicht weniger als 100 (einhundert) Millionen Christen diskriminiert und verfolgt. Informationen über Unterdrückung von Christen kommen aus dem Irak, aus Syrien, Ägypten, dem Sudan, Afghanistan, Pakistan und einer ganzen Reihe anderer Länder. Unsere Brüder und Schwestern werden getötet, aus ihren Häusern vertrieben, von Verwandten und Freunden getrennt und ihres Rechts beraubt, ihren Glauben zu bekennen und ihre Kinder entsprechend ihren religiösen Überzeugungen zu erziehen. Die Christen sind die meistverfolgte Glaubensgemeinschaft auf unserem Planeten. Leider kann man die Fälle von Diskriminierung der christlichen Minderheit nicht mehr als Einzelerscheinungen sehen: In einigen Regionen der Welt nehmen sie den Charakter eines anhaltenden Trends an. Infolge des andauernden Konflikts mehren sich in Syrien die grausamen Morde an Christen, Kirchen und Heiligtümer sind zerstört. Die Kopten – die Urbevölkerung Ägyptens – erleiden heutzutage Überfälle und Pogrome, viele sind gezwungen, ihr Land zu verlassen. Die internationale Gemeinschaft unternimmt keine Maßnahmen, die die Situation wenigstens teilweise verbessern würde.

http://bogoslov.ru/article/3647799

Der Ökumenische Rat der Kirchen bleibt auch heute ein einzigartiges Instrument der interchristlichen Zusammenarbeit, wofür es in der Welt nichts Vergleichbares gibt. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit dieses Instrument effektiv ist. Denn man muss leider feststellen, dass im Christentum der gesamten Welt trotz aller Bemühungen um die Annäherung der verschiedenen christlichen Konfessionen die in der Vergangenheit entstandenen Trennungen nicht nur nicht verschwinden, sondern dass sogar neue entstehen. Viele christliche Gemeinschaften spalten sich weiter, wogegen die Zahl der sich vereinigenden Gemeinschaften äußerst gering ist. Eines der Probleme, mit denen der Ökumenische Rat der Kirchen zurzeit konfrontiert ist, ist das Problem der Finanzen. Dieses Problem ist angeblich im Zusammenhang mit der weltweiten Wirtschaftskrise zu sehen. Ich erlaube mir, diese Meinung nicht zu teilen. Die Erfahrung anderer internationaler Organisationen, deren Tätigkeit dem allgemeinen Nutzen dient und daher gefragt ist, zeigt, dass die Mittel für gute Zwecke meist zu finden sind. Das Problem liegt somit nicht nur in der Finanzkrise, sondern darin, wie aktuell und bedeutsam die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen für die heutige weltweite Gemeinschaft der Völker ist, in denen die Christen einen bedeutenden und bisweilen sogar überwiegenden Anteil ausmachen. Die Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen war durch das Bestreben bedingt, eine Antwort auf die Herausforderungen der Nachkriegszeit zu finden. In den vergangenen Jahren hat sich die Welt jedoch stark verändert und heute sind die Christen der ganzen Welt mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Und genau davon, wie erfolgreich wir heute auf sie antworten werden, hängt es ab, ob unsere Organisation auch weiterhin gefragt sein wird. Die heutige Situation fordert von uns entschiedenere Handlungen, eine größere Geschlossenheit und eine größere Dynamik. Sie erfordert aber auch eine gewisse Neuorientierung unserer Arbeit, einen Wechsel der Prioritäten in den Diskussionen und Aktionen. Während wir fortfahren, in der angenehmen Atmosphäre von Konferenzen und theologischen Dialogen unsere Unterschiede zu erörtern, ertönt immer stärker die Frage: Wird die christliche Zivilisation überhaupt überleben?

http://bogoslov.ru/article/3647799

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